Auch wenn wir mittlerweile das Jahr 2015 schreiben und die Public Relations nun wirklich kein neuer Trend sind, wissen noch immer relativ viele Menschen nicht, was genau die Unterschiede zwischen PR und Werbung sind.
Aus diesem Grund haben wir hier einmal die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zusammengefasst und versuchen sie bildhaft darzustellen.
Genereller Unterschied zwischen Public Relations und Werbung
Kurz und knapp gesagt geht es bei der Werbung darum, eine selbstgestaltete Anzeige in einem Medium zu platzieren. Hierfür werden Kosten entsprechend der Preisliste des jeweiligen Mediums fällig – je höher die Reichweite, desto höher auch der Preis. Eine Anzeige in einem renommierten Medium kann da ohne Probleme schnell in die Zehntausende gehen. Die Public Relations hingegen versuchen Informationen aus dem Unternehmen so interessant zu verpacken, dass Redakteure darauf aufmerksam werden und diese im redaktionellen Teil ihres Mediums abdrucken. Abgesehen vom generellen Budget für die jeweilige Agentur fallen keine weiteren Kosten an.
Werbung ist aufregend und verführt, allerdings lässt sie sich dafür auch teuer umgarnen. Die Public Relations hingegen ist zwar etwas dröger, dafür geht es ihr um Inhalt und Wahrhaftigkeit – definitiv keine Nummer für eine Nacht.
Zeithorizont
Der Werbung geht es darum, einen schnellstmöglichen Impact zu erzielen: Ein bestimmtes Produkt oder eine konkrete Dienstleistung gekauft soll oder in Anspruch genommen werden. Dafür nutzt sie mitunter übersteigerte Emotionalität und setzt alles daran, zum Kauf zu überreden. Ob das Spülmittel dann wirklich das Geschirr eines ganzen Dorfes spiegelblank putzt, ist dabei nebensächlich.
Die PR hingegen setzt darauf, Vertrauen aufzubauen. Da sich ein positives Image nicht innerhalb kurzer Zeit etablieren lässt, ist Public Relations immer mittel- bis langfristig angesetzt. Es geht hier schließlich um Überzeugungsarbeit, denn zunächst müssen die Redakteure von dem Produkt oder der Dienstleistung begeistert werden.
Es ist dabei wie im wahren Leben: Um eine Frau zu einem kurzen Flirt zu überreden, ist es sinnvoll, mit den eigenen Vorteilen zu protzen. Möchte man sie allerdings fürs Leben gewinnen, muss man sie wirklich überzeugen, dass hinter der Fassade auch das steckt, was man verspricht.
Kosten
Wie bereits angesprochen, ist eine Werbeschaltung mit hohen Kosten verbunden. Schließlich lassen sich die Medien ihre Reichweite bezahlen. Bei der PR fallen lediglich die Kosten für die Agentur an.
Werbung ist eine Diva, die sich ein Unternehmen etwas kosten lässt, weil sie für Aufsehen sorgt, wenn man mit ihr unterwegs ist. Die PR ist hingegen weniger auf Chichi aus, was sie wesentlich solider macht.
Redaktion vs. Anzeige
Dass Werbung nicht gesehen werden würde, ist falsch. Dennoch muss man sagen, dass Werbung von den Konsumenten genau als das angesehen wird und das Vertrauen in sie seit längerer Zeit immer mehr nachlässt. Die PR versucht hingegen ihre Aussagen im redaktionellen Teil des Mediums unterzubringen. Texten, die von Redakteuren verfasst werden und zwischen den tagesaktuellen Medien stehen, wird wesentlich mehr Vertrauen entgegengebracht, was diese Artikel umso begehrenswerter macht.
Großes Brimborium schafft zwar Aufmerksamkeit, viele schreckt es aber auch ab, weil sie wissen, dass mitunter nicht viel dahinter steckt. Man sollte seine Zielgruppe also ganz genau kennen und wissen, was sie will.
Garantie
Ein ganz klarer Nachteil, den die PR gegenüber der Werbung hat, ist die Planbarkeit. Hat man einen Werbeplatz für ein bestimmtes Datum gekauft, kann man sicher sein, an diesem Tag im Medium abgebildet zu sein. Da die PR allerdings anstatt mit Geld mit Inhalten überzeugen will, kann hier nie eine Garantie abgegeben werden, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt Redakteur X für Medium Y einen Artikel über Unternehmen Z verfasst. Durch langjährige Erfahrung und gute Kontakte zu den Medien hat der PR-Berater allerdings einen hohen Einfluss auf eine Veröffentlichung. Da er überdies weiß, was die Redakteure interessiert und wie eine Pressemitteilung aufbereitet sein muss, stehen die Chancen auf einen Artikel gut.
Die Werbung hält was sie verspricht – wenigstens für eine Nacht. Ist der Hunger gestillt, geht die Suche nach dem nächsten Abenteuer weiter. Lässt man sich mit der PR ein, so ist es auf jeden Fall eine Beziehung mit Zukunft.
Sowohl Werbung als auch PR haben ihre Vor- und Nachteile. Um herauszufinden, welche Maßnahme das eigene Unternehmen weiterbringt, sollte man sich fragen, welche Ziele man verfolgt und worauf die eigenen Kunden aus sind: Eine heiße Affäre oder eine langfristige Beziehung?
Wenn Sie noch weitere Fragen zum Thema Public Relations haben, rufen Sie uns doch einfach an.
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