Heutzutage kann es sich fast kein Unternehmen mehr leisten, in den sozialen Medien nicht vertreten zu sein. Schließlich sind Facebook, Twitter & Co. die optimalen Plattformen, um Fans einer Marke mit Neuigkeiten zu versorgen oder auch neue Kunden zu generieren. Doch ganz so leicht, wie man sich das vorstellt, ist es in der Realität dann doch nicht. Selbst wer eine große Fanbase sein eigen nennen darf, muss dennoch oft um Likes und Kommentare buhlen. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen die Follower alles positiv kommentierten, was hochgeladen wurde. Selbst Katzenvideos oder Hundewelpen ziehen nur noch bedingt. Also müssen immer wieder neue, gewitzte Social-Media-Aktionen an den Start gebracht werden, um die Fans zu Begeisterungsstürmen zu bewegen. Doch leider funktioniert Viralität nicht auf Knopfdruck; eine zweite Ice Bucket Challenge zu starten, wird sicherlich nicht den gleichen Erfolg haben, wie das Original und bestenfalls für Hohn und Spott sorgen. Schlimmstenfalls entsteht ein Shitstorm, der das Image des Unternehmens nachhaltig negativ beeinflusst.
Wie schnell die Fans bei nicht zu Ende gedachten Maßnahmen zurückschlagen, müssen immer wieder selbst die Social-Media- & PR-Verantwortlichen großer Konzerne erfahren. Aus diesem Grund haben wir hier die fünf größten Fauxpas im Bereich Social Media zusammengetragen – viel Spaß.
Nestlé
Eigentlich eine gute Idee, die die Offenheit des Unternehmens in den Vordergrund stellen sollte: Mit dem Hashtag #fragNestlé versehene Tweets, sollten von der Social-Media-Truppe des Konzerns beantwortet werden. Mit Fragen wie „Waum hasst Ihr Regenwälder?“, „Warum liebt Ihr Kinderarbeit?“ oder „Warum lasst Ihr Kinder verhungern?“ hat wohl niemand gerechnet.
BVG
Die Berliner Verkehrsbetriebe wollten natürlich in der wohl digitalsten Stadt Deutschlands nicht hinterherhinken und haben nichts als Häme über sich ergehen lassen müssen. Unter #WeilwirDichLieben hoffte das Unternehmen, dass sich alle Leute bei ihm bedanken, weil es sie immer so zuverlässig durch die Stadt kutschiert. Dem war allerdings nicht so: „#WeilWirDichLieben gibt es selbst heute noch U-Bahnhöfe in Berlin ohne Fahrstühle. Alte und behinderte Menschen stehen ja eh nur im Weg.“ oder „Aus dem Bus geschmissen werden, weil die Lesegeräte für die elektronische »FahrCard« nicht funktionieren. BVG – #weilwirdichlieben.“ sind wohl noch einige der netten Tweets.
Pril
2011 wollte Pril seine Fans in den sozialen Netzen über ein neues Design für eine limitierte Edition abstimmen lassen. Der Favorit der Nutzer: Ein saftiges Grillhähnchen. Das fand Pril natürlich nicht so lustig und berief nachträglich eine Jury ein, die im Nachhinein das Ergebnis „korrigierte“. Die Empörung der Fans war somit vorprogrammiert.
Ing Diba
Ein nicht von der Social-Media-Abteilung selbst ausgelöster Eklat, der sich allerdings trotzdem online entlud, musste die Ing Diba erleben. Als Dirk Nowitzki als langjähriges Testimonial der Bank in einem Werbespot eine Scheibe Wurst von einer Metzgerin mit dem Hinweis bekommt, „damit Du schön wächst“, ging es los. Prompt regte sich Widerstand im Netz vonseiten aufgebrachter Vegetarier und Veganer. Die Social-Media-Abteilung – die den Shitstorm zwar nicht ausgelöst hat – machte ihn aber dennoch perfekt, indem sie die Diskussion schloss und keine neuen Kommentare mehr zuließ.
Bravo
Ja, auch das Jugendmagazin, dass eigentlich wissen müsste, wie man mit den sozialen Netzwerken umgeht – schließlich geht man davon aus, dass die Mitarbeiter alle Digital Natives sind – war vor kurzer Zeit im Auge des Sturms. Die Tipps, wie sich ein Mädchen verhalten sollte, um einen Jungen zu umgarnen, löste eine Welle an Kommentaren empörter Eltern los, die sich über das rückständige Frauenbild ärgerten, dass das Jugendmagazin präsentierte.
Auf Tipp Nummer 37: „Wirf öfter Dein Haar lässig zurück. So weckst Du seinen Jagdinstinkt.“ reagierte eine Twitter-Userin mit folgendem Tweet: Und am besten mach ich dann noch Tiergeräusche, damit unser Jäger auch Pfeil und Bogen rausholt…
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