Alexander, Max, Thorben, Yoda oder Ronny? Als Startup kann man sich bei der Namenswahl ein gutes Beispiel an jungen Eltern nehmen. Denn genauso liebevoll wie man einen lebenslangen Rufnamen für sein größtes Glück der Welt sucht, sollte man auch bei der Namensfindung für ein Startup vorgehen.
Recherche, Recherche, Recherche
Seinem Kind möchte man gerne einen besonderen Namen mitgeben, der sich von der Masse abhebt, aber dennoch dem geschmacklichen Konsens der breiten Bevölkerung genügt. Hierfür wird auf Namenswebseiten gesurft, Lieblingsfilme oder -bücher zu Rate gezogen, Freunde befragt etc. Ein ähnliches Vorgehen ist auch für Gründer ratsam. Man sollte zunächst seiner Kreativität freien Lauf lassen und Wörter sammeln, die das junge Unternehmen beschreiben. Wichtig ist es, Worte aufzuschreiben, die generell von der Mehrheit der Bevölkerung positiv bewertet werden. Um auf Neuschöpfungen zu kommen, lohnt auch eine Wortsuche per Zufallsgenerator, Reimgenerator oder die Befragung von Freunden oder professionellen Textern.
Der perfekte Klang
Eltern wissen, dass sie den Namen ihres Kindes in den nächsten Jahren Millionen Male werden rufen müssen, wenn der kleine Schatz nicht so hören möchte, wie Mama und Papa sich das wünschen. Auch beim Millionsten Mal sollte der Name in den Ohren der Eltern so schön klingen, wie in dem Moment, als sie ihr Baby zum ersten Mal so nannten.
Auch ein Startup sollte einen wohlklingenden Namen wählen, der von der potenziellen Zielgruppe als angenehm empfunden wird und auch nach der x-ten Wiederholung nicht abgedroschen klingt. Besonders bei allzu modernen oder phantasievollen Namen besteht die Gefahr, dass sie nach einer gewissen Zeit abgedroschen oder gar peinlich wirken.
Ein Wort, das die gesamten Wünsche fürs Kind umschreibt
Ein Name hat auch immer eine Bedeutung und spiegelt die Wünsche wider, die die Eltern ihrem Kind mitgeben möchten. Eine Lily stellt man sich als zartes und unschuldiges Wesen dar, das von jedem geliebt wird. Paul ist der kleine, niedliche Schelm, der jeden mit seinem Charme bezirzt. Und Alexander ist der Beschützer. Natürlich wissen Eltern nie, ob sich ihr Nachwuchs in die Richtung entwickelt, die sie bei der Namenswahl vor Augen hatten. Startups wissen hingegen genau, was ihr Business ist und haben es leichter, den Namen danach auszuwählen. Jeder, der den Namen hört, sollte sofort verstehen, was das Unternehmen macht beziehungsweise wofür es steht.
Wie alltagstauglich ist der Name?
Ein allzu auffälliger Name prägt sich nur schlecht ein. Yoda mag auf den ersten Blick lustig sein und Star-Wars-Fans erfreuen, allerdings kann er im Alltag für böse Hänseleien sorgen. Auch eher negativ belastete Namen sollten vermieden werden: War Kevin noch vor 20 Jahren angesagt, steht er heute eher für Kinder aus bildungsfernen Familien. Ob und wann Ähnliches mit den derzeit angesagten deutschen Namen der Fall sein wird, ist ungewiss. Auf jeden Fall ist seit einiger Zeit ein vermehrter Trend zu skandinavischen Namen erkennbar. Wird Paul bald der neue Kevin und Karlsson der neue Paul? Auch für ein Startup gilt es, keine allzu „phantasievollen“ Namen zu wählen, da dies die Mund-zu-Mund-Propaganda unnötig erschwert. Eine Umfrage im Freundeskreis ist ebenso wichtig, um einen guten Namen zu finden. Denn: Der Wurm dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.
Paul, Paul, überall nur Paul
Zum Leidwesen vieler Eltern gibt es vielmehr Kinder als verschiedene Namen. Aus diesem Grund muss man genau gucken, wie die Kinder im Verwandten- und Bekanntenkreis heißen – schließlich gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass man den Namen nicht klauen darf. Allerdings wird man spätestens wenn das Kind in den Kindergarten geht, merken, dass der einzigartige Name noch von drei weiteren kleinen Mätzen besetzt ist.
Während eine Namensdopplung bei Kindern egal oder sogar witzig ist, kann es im geschäftlichen Kontext zu rechtlichen Konsequenzen führen. Die Recherche, ob es noch andere Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen mit dem gleichen oder auch nur ähnlichen Namen gibt, ist darum unbedingt notwendig. Selbst, wenn man die Marke in das Handelsregister eingetragen hat, kann es immer noch Konflikte geben. Findige Anwälte älterer Rechteinhaber werden schnell auf den Plan gerufen und können für erheblichen finanziellen Ärger sorgen. Besonders dann, wenn sie abwarten, ob sich das neue Unternehmen gut entwickelt und zuschlagen, wenn sie ordentlich absahnen können.
Aus diesem Grund liegt es an einem selbst, genau zu schauen, ob jemand die Rechte an dem ausgewählten Namen innehat und gegebenenfalls einen Anwalt zu rate zu ziehen. Ist der Wunschname tatsächlich schon belegt, geht die Suche von vorne los. Aber keine Sorge, vielen Unternehmen ging es bei der Namensfindung ähnlich.
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